Alte Meister der Eisenbahnfotographie: Peter Willen

Einer der bekanntesten Schweizer Eisenbahnfotografen ist zweifelsohne Peter Willen. Im Jahre 1947 – im zarten Alter von 15 Jahren – begann er mit der Eisenbahnfotografie. Zunächst waren es die Schweizer Eisenbahnen und Straßenbahnen, die er auf Celluloid verewigte. Doch schon bald wurde auch das nahe Ausland besucht, als die Dampftraktion dort noch zum Alltag gehörte. Ab Ende der fünfziger Jahre bereiste er schließlich alle Kontinente dieser Erde.

Seine Vielfältigkeit bei den Eisenbahnen und seine Veröffentlichungen machten Peter Willen bald im In- und Ausland in der Eisenbahnfotografie-Szene bekannt. Ab 1970 war er auch als Autor tätig und veröffentlichte mehrere Titel. Seine letzten Veröffentlichungen erschienen beim EK-Verlag.

Das neue Buch in der Reihe 'Alte Meister der Eisenbahn-Photographie' erlaubt einen Blick in das umfangreiche Schaffen von Peter Willen.

Alte Meister der Eisenbahnfotographie: Peter Willen

Die Bildbandreihe 'Alte Meister' hat sich für den Rezensenten mittlerweile zu einem Favoriten der Eisenbahnliteratur entwickelt,- es weckt immer wieder Bewunderung, wie so mancher altertümliche 'Bolide' lange Züge überhaupt in Gang bringen konnte, geschweige denn mit auch damals schon beträchtlichen Geschwindigkeiten unterwegs sein konnte. Das Inhaltsverzeichnis könnte den Leser neidisch machen,- dort überall war Peter Willen fotographisch aktiv, der Begriff 'Weltenbummler' in Sachen Eisenbahn passt haargenau!
So präsentiert dieses Buch eine Mischung von Fahrzeugen unterschiedlicher Spurweiten in verschiedenen Ländern und Kontinenten, von Trambahnen und Dampfschiffe auf Schweizer Seen. Allerdings hat sich bei der Zuordnung der Seitenzahlen zu den einzelnen Kapiteln ab 'Schmalspurbahnen' der Fehlerteufel eingeschlichen,- Seitenangaben des Inhaltsverzeichnisses stimmen mit den tatsächlichen Kapitelanfängen nicht mehr recht überein. Dies ist durchaus etwas ärgerlich, kann aber die Qualität von Bildern und Texten keineswegs beeinträchtigen.
Der Verfasser gibt auf den ersten Seiten in knapper Form den beruflichen Lebenslauf des Protagonisten wieder, begleitet von einigen der Fotos der frühen Schaffensperiode. Neben den personenbezogenen Fakten bieten die Texte zu den einzelnen Kapiteln technische Informationen mit historischem Hintergrund (Bau von Strecken, Elektrifizierung, Einsätze / Betriebszeiten von Trams, Triebfahrzeugen und Dampfschiffen). Zusammen mit den äußerst ausführlichen Texten zu den einzelnen historischen Fotos erhält der Leser einen im wahrsten Sinne des Wortes umfassenden Einblick in die Arbeit des Fotographen und kann sich so an dessen gutem Auge erfreuen. Der Verfasser lenkt bei den Bildtexten den Blick auf Einzelheiten und Besonderheiten von Loks und Triebwagen, von Personen- und Güterwagen, von Trams und ihren Heimatorten, von Einsatzdauer und Einsatzende der Fahrzeuge; dies bietet dem Leser Gelegenheit, bei den Fotos zu verweilen und in sie 'einzutauchen', sich mit ihnen aktiv auseinanderzusetzen. Die Schwarz-Weiß-Fotos sind meist ganzseitig und von guter Druck – Qualität, das Ensemble von Text und Fotos zeichnet ein eindrückliches Bild vergangener Jahrzehnte. Da der Fotograph wahrlich weltweit unterwegs war (wenngleich auch der Schwerpunkt des Buches auf der Schweiz liegt), ist das Bildmaterial sehr abwechslungsreich, zumal auch viele Fotos die jeweils typische Landschaft, die typische Stadtansicht präsentieren.
Dies ist ein Bildband, der sich durch Text und Fotos hervor hebt und jedem Eisenbahnfreund, der sich für die Historie interessiert, zu empfehlen ist.

PS. Beim Bildtext auf Seite 125 (Bild 150) hättedurchaus der Stadtname 'Bozen' statt 'Bolzano' verwendet werden können.

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Herausgeber: Achim Walder
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