![]() Auf den unersetzlichen und vielfach unsterblich schönen Aufnahmen von Carl Bellingrodt aus der Zwischenkriegszeit begegnet uns nach fast einem Jahrhundert ein längst versunkenes Deutschland mit seinen von Bombenkrieg und Modernisierung noch nicht getroffenen Dörfern und Städten, mit seinen bis zum letzten Meter ausgenutzten Gemüsegärten beiderseits der Bahndämme, mit seinen Alleen und seinen Feldwegen. |
Fotos von Carl Bellingroth – welche Möglichkeiten zur Beurteilung (welches Recht dazu!) bleibt einem Rezensenten bei diesem Namen! Er kann eine Rezension nur schreiben, um solche (jüngere) Eisenbahnfreunde, die diesen Fotografen noch nicht kennen sollten (!), zu begeistern,- die Älteren wissen schon Bescheid!
Beginnen möchte der Rezensent mit dem Textteil dieses Buches: Der Verfasser hat es hervorragend geschafft, seinen Enthusiasmus / seine Verbundenheit mit dem Schaffen und den hier präsentierten Fotos Bellingroths an den Leser weiter zu geben,- dies sowohl auf den ersten 13 Textseiten als auch in den Texten zu den einzelnen Fotos (davon später mehr). Wer die Kapitel 'Zum Geleit' und 'Stille Landschaften in dramatischen Zeiten' liest, ist sogleich gepackt, gepackt von der sprachlichen Fähigkeit des Verfassers, die Stimmung der beginnenden 1930er Jahre wiederzugeben und das Umfeld für Bellingroths Schaffen der heutigen Generation zu vermitteln, - dies liest sich so fesselnd, dass man sofort in diese Zeit eintaucht. Anschließend folgt eine Auflistung der damals (und von Bellingroth oft fotografierten) aktiven Dampfloks,- übersichtlich in Text und Tabellen präsentiert. Und der letzte Satz: 'Hinaus ins Morgenlicht der Streckenaufnahme über den Zügen im alten Deutschland' weckt sehr hohe Erwartungen, die (natürlich!) im vollen Maße erfüllt werden.
Und nun die Schwarz-Weiß-Fotos des Meisters: So sah das 'alte' Deutschland aus (der Leser möge den 4. Absatz des Kapitels 'Zum Geleit' noch einmal hinzuziehen), Züge in deutschen Landschaften der 1930er Jahre, wahrlich historisch. Von Fotos der BR 01 bis hin zur BR 98 und damals modernen Dieseltriebwagen,- in jeder Aufnahme ist Bewegung, da streben Züge vorwärts und ihren Zielen entgegen. Und die Texte zu den Fotos: Der Verfasser packt mit seinem Schreibstil den Leser, er gibt eine Menge an eisenbahntechnischen und landeskundlichen Informationen, man merkt seine persönliche 'Angefressenheit',- hier ist neben dem Fotografen ein weiterer Fachmann am Werk. Und das macht diesen Bildband gerade für die jüngere Generation so bedeutsam: In den ersten beiden Kapiteln werden die Zeit und der Zeitgeist der beginnenden 1930er Jahre thematisiert und dann durch Fotos und Bildtexte veranschaulicht,- ein hervorragendes Ensemble für die Leser, die in diese Zeit eintauchen möchten, sowie eine Fundgrube für Züge, Bahn- und Industrie-Anlagen, Stadtbilder, Bahnhöfe sowie idyllische und unverbaute Landschaften.
Bei jedem Eisenbahnfreund sollte / muss! dieser Bildband in der Bibliothek stehen.
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